Ohrakupunktur

Für den Akupunkteur ist unser Ohr wie ein offenes Buch: Schwächen und Krankheiten des Körpers kann er an ihm erkennen und behandeln. Egal, ob chronischer Nackenschmerz endlich nachlassen soll oder die Lust auf die nächste Zigarette - am Ohr sitzt der passende Schalter dafür. Vieles, was uns das Leben schwer macht, kann auf Basis dieser Grundannahmen durch Ohrakupunktur einfach ausgeknipst werden. Ohne Medikamente und ohne Nebenwirkungen.

In der Ohrmuschel findet der erfahrene Akupunkteur zu jeder Körperregion Referenzakupunkturpunkte. Diese werden dann mit Akupunkturnadeln stimuliert. Hierbei finden normale Stahlnadeln, Dauernadeln, oder bei bestimmten Techniken auch Gold- und Silbernadeln Verwendung.

Unter dem Begriff Ohrakupunktur sind verschiedene Therapieformen zusammengefasst. So unterscheidet man die chinesische Ohrakupunktur von der Auriculo-Therapie nach Dr. Nogier oder Dr. Bahr (Auriculum=Ohr). Die letzteren beiden Ohrakupunkturströmungen diagnostizieren die stechenden Punkte über einen Reflex des Pulses (RAC-Reflec Auricula cardiale) am Handgelenk.

Auch lassen sich Allergene, Medikamente, Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit diesem System feststellen. Es bedarf aber einer sehr aufwändigen und langjährigen Ausbildung.

Gehirn und Ohr - eine enge Beziehung 

Die Auriculo-Therapie (von lateinisch: auriculum = Ohr) wurde vor 50 Jahren von dem französischen Arzt Dr. Nogier entwickelt, der herausfand, dass das Ohr einer der sensibelsten Körperbereiche ist. Und noch etwas entdeckte Dr. Nogier: den "heißen Draht" zwischen unserem Ohr und den Schmerzzentren im Gehirn. Der Weg von dem einen zum anderen ist extrem kurz, weshalb jede Stimulation der Ohrpunkte Direktwirkung zeigt: Beschwerden lassen sofort nach. Doch nicht nur zur Schmerztherapie dient die Ohrakupunktur. Auch bei Allergien und seelischen Problemen wirkt sie ausgezeichnet, so etwa bei Ess- und Konzentrationsstörungen, bei Stottern und ganz besonders bei der Suchtbehandlung.

Sind die ausgewählten Punkte die richtigen, so erfolgt beim Einstechen ein spürbarer Piekser. Oft sind Schmerzen dann sofort nachlassend, Bewegungseinschränkungen können noch in der Praxis des Therapeuten stark zurückgehen.